Geschichte des Edersee

Nix Geschichte, lieber direkt zum Tauchen im Edersee

Die Eder entspringt östlich von Siegen in der Nähe der Lahn- und Siegquellen, durchfliesst den Nordwesten Hessens und mündet bei Edermünde in die Fulda. Die Eder, im Sommer ein harmoses Flüsschen, war - besonders in den Wintermonaten - der gefährlichste Hochwasserfluss im gesamten Einzugsgebiet der Weser. Daher war - neben einer geregelten Wasserführung auf der Weser und dem Mittellandkanal und der Stromerzeugung durch ein Laufwasserkraftwerk - der Hochwasserschutz ein wichtiger Grund für den Bau der Edertalsperre. Errichtet in den Jahren 1909 bis 1914, staute der Damm die Eder auf einer Länge von 27 km auf.

Hoch über dem unteren, dem östlichen Teil des Edersees thront die Burg Waldeck. Auf einem Felsengipfel, auf fast allen Seiten steil abfallend, war die Burg bereits 1120 nachgewiesen. Der dem Edersee zugewandte Teil der Burg, der "Eisenbergische Flügel", wurde im 13. Jahrhundert errichtet, während der nördlich des Burghofs gelegene Teil, der "Wildunger Flügel", aus dem 16. Jahrhundert stammte.

Die Staumauer hält mit ihrer Länge von 400 Metern eine Wassermasse von bis zu 200 Millionen m³ zurück. Im wasserarmen Sommer 2003 sank das Volumen dagegen auf 30 Millionen m³ ab, der Wasserspiegel fiel um 25 Meter.

Geländeteile und Gebäudereste, die lange Zeit unter der Wasseroberfläche verborgen blieben, treten als "waldeckisches Atlantis" zutage. Eine Wanderung über den jetzt fast gänzlich trocken gefallenen Seegrund ist schon ein eigenartiges Erlebnis, fast wie eine kleine Reise in die Vergangenheit. Eine der Sehenswürdigkeiten ist der alte Friedhof von Berich, dessen Gräber mit einer Betondecke versiegelt wurden. Die Schifffahrt (oben links: die Anlegestelle unterhalb der Jugendherberge Waldeck, im Hintergrund die Staumauer) ist durch den geringen Wasserstand deutlich eingeschränkt.

2 km weiter westlich lag das Dorf Berich. Heute erinnert ein Gedenkstein an die Aufgabe des Dorfes vor 90 Jahren.

“Zur Erinnerung an das Dorf
Berich
1196 gegründet
1914 vom Edersee überflutut”

Die Gebäude sind bis auf die Grundmauern abgetragen, über die ehemalige Besiedlung informiert heute eine Schautafel bei Niedrigwasser.

Folgst du der Uferstraße noch 3 km weiter Richtung Westen, erreichst du die Stelle, an der die Bericher Hütte lag, der über mehrere Jahrhunderte bedeutendste Hüttenbetrieb im Fürstentum Waldeck. Neben der Infotafel erinnern auch hier nur noch die Grundmauern an die Vergangenheit. Bei Niedrigwasser ist dort ein Modell der Staumauer zu sehen (Sohle des Sperrmauermodells: 219,90 m üNN).

                  früher                                          heute

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die alte Ederbrücke bei Alt-Asel, das am besten erhaltene Bauwerk des alten Edertals. Sie wurde 1982 restauriert und steht heute unter Denkmalschutz. Hier kann allerdings nicht getaucht werden! Höchster Punkt des Brückenscheitels: 235,10 m üNN.

Tauchen am Edersee

Im Edersee darf ganzjährig getaucht werden. Es gibt keine Zutrittsgebühr und keine Bojenpflicht. Jedoch darf nur innerhalb der beiden Tauchzonen (Tauchzone 1: Berich; Tauchzone 2: Sitte) getaucht werden. Diese sind jeweils durch mehrere große gelbe Bojen markiert. Das Einhalten dieser Verordnung wird von der Wasserschutzpolizei kontrolliert; Verstösse werden mit Geldbußen oder sogar Seeverbot bestraft!
Die Vorschriften sind so streng, damit im Notfall die Rettungskette lückenlos funktionieren kann. Du solltest dich also im eigenen Interesse daran halten!

Hier nur ein paar zu beachtende Punkte, die eigentlich selbstverständlich sein sollten:

• Tauche bitte verantwortungs- und sicherheitsbewußt. Der Edersee ist aufgrund seiner Tiefe, Sichtverhältnisse und Temperaturen kein einfaches Gewässer!
• Verhalte dich bitte umweltbewußt: laß bitte keinen Müll liegen!
• Benutze bitte die aufgestellten Toilettenhäuschen - auch wenn diese manchmal "nicht ganz so toll" sind.
• Arrangiere dich bitte mit den Anglern. Sie müssen das Angeln in den Tauchzonen einstellen, wenn Taucher da sind. Aber das kann man ihnen auch nett sagen

Die Entfernung Koblenz - Edersee beträgt ca. 220 km.

Dieses Bild konnte ich im Oktober 2003 bei extrem niedrigem Wasserstand
machen (Wasserstand ca. 218 m ü NN, d. h. 27 m unter Vollstau!)

Die Tauchzone 1 Berich ist m. E. die interessanteste Stelle am Edersee zum Tauchen. Der Einstieg erfolgt an der Einstiegsstelle “Eiche” neben dem Bärental. Von hier aus kann man leicht die Reste der Klostermauern des Dorfs Berich erreichen (ca. 231 m üNN, ca. 14 m Wassertiefe bei Vollstau). Wenn du vom Einstieg aus nach links schaust, tauchst du geradewegs in Richtung Denkmal/Antennenträger (ca. 90 Grad). Die Mauerreste sind verhältnismäßig leicht zu finden, da sie genau an der Kante Plateau - Abhang stehen.

Das andere Highlight dieses Tauchspots ist zweifelsohne die Bericher Brücke! Diese Brücke hatte fünf Bögen und wurde 1899 eingeweiht. Im Jahr 1914 wurde sie vor dem Aufstauen gesprengt. Die beiden Bögen am Ufer sowie die beiden Stützen in Flußmitte sollen noch erhalten sein.

Tauchst du von der Einstiegsstelle “Eiche” in Richtung Südost (ca. 145 Grad), kommst du über eine Kieskuppe, die langsam abfällt und bei 22 bis 24 m in eine Sandfläche übergeht. Nach ca. 10 bis 15 min. erreichst du die alte Brücke, die man ebenfalls über einen alten Straßenwall erreichen kann und deren Oberkannte bei ca. 27 bis 30 m Tiefe liegt (bezogen auf Vollstau). Am Brückengrund, der 34 bis 37 Meter tief liegt, findet man das alte Ederflussbett.

Alternativ kannst du auch in bequemer Rückenlage bis zur gelben Boje paddeln, dann an der Ankerkette einen freien Abstieg bis zum Grund machen und dann in Richtung ca. 145 Grad die Überreste der Brücke suchen.

Beachte bitte: je nach aktueller Stauhöhe befindet sich die Fahrbahnoberkante der Brücke in einer Tiefe von bis zu 30 m! Außerdem: die Brücke liegt außerhalb der mit gelben Bojen gekennzeichneten Tauchzone!

Aktuelle Informationen zum Wasserstand gibt es hier.